Türchen 7/8: Hallo neue Welt
Wie aufregend ein neuer Abschnitt immer sein kann! Ich bin nun seit fast vier Wochen an der Uni. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Leider war ich fast eine ganze Woche davon krank, also noch mehr zum Aufholen. Zum Glück gibt es die Tutorien. Wie schon in meinem letzten Beitrag zum Thema Uni,muss ich sagen, dass ich in der Germanistik viel besser angekommen bin, als in der Theologie. Bei der Germanistik gehört zu jeder Vorlesung auch ein Tutorium dazu. Dort ist jemand von höherem Semester, der mit uns die Vorlesungen nochmal durch geht, Dinge noch mal genauer erklärt und schon Klausur vorbereitende Übungen mit uns macht. Also eine kleine Klasse zum Aufbereiten.
In der Theologie läuft es da etwas anders: Du hast eine Vorlesung und in der Regel ein Seminar. Ich habe dieses Semester nur die Vorlesung und nächstes Semester das Seminar. Die Folge: Ich muss alles versuchen allein aufzuholen. Ob das so leicht ist? Nein, denn es gibt deutlich weniger Material als in der Germanistik, weshalb ich auch noch nicht weiß, ob ich die Klausuren wirklich schaffe. Aber wir warten mal ab.
Jetzt kommt noch ein positiver Punkt am Studium.
Ich liebe die Menschen. Es ist ein Neuanfang. Keiner kennt dich oder deine Vorgeschichte, keiner Verurteilt dich. Eher im Gegenteil: Es wird gefragt, ob man dich irgendwie unterstützen kann bzw. du wirst nicht doof angeguckt, wenn du Fragen stellst, die vor Wochen schon beantwortet wurden. Jeder will helfen und keiner will dich aufessen.
Ich bin immer mehr überrascht, wie anders die Uni doch ist im Vergleich zur Schule. Es gibt keinen Konkurrenzkampf, keiner will dem anderem etwas Böses. Das Miteinander ist einfach ein entspannter und produktiver.
Es haben mich schon viele gefragt, ob ich schon Freunde gefunden habe:
Nein, das ist schwer. Es sind einfach zu viele Menschen auf einem Haufen. Klar, in den Tutorien sind wir nicht so viele, aber dennoch ist es zunächst schwer, den Anschluss zu finden. Man kann es eigentlich mit dem „ich komme erst später in einer Gruppe, die sich schon ewig kennt, dazu“- Gefühl. Ich denke allerdings, dass dies sich mit der Zeit ergibt.
Angekommen?
Inzwischen bin ich soweit, dass ich merke, dass sich etwas in meinem Leben verändert. Leider haben wir noch keine Wohnung, was es mir schwierig macht wirklich zu sagen, dass ich angekommen bin, das dauert also noch bis zum zweiten Semester im Frühling.
Das Geländer ist riesig!
Inzwischen weiß ich zum Glück, wo ich was finde. Aber die ersten Wochen waren echt verwirrend, da derzeit auf dem Gelände auch noch gebaut wird, gibt es einige Wege nicht, die es auf dem Plan sonst gibt. Allerdings weiß ich nun, wo ich meine Tutorien, mein Seminar, die Vorlesungen und die Fakultäten finde. Langsam nähert man sich an, würde ich sagen. ♥
Bis bald